Donnerstag, 28. März 2024

Kafka

 

„Man darf ihn nicht wie einen Schriftsteller sprechen lassen, der pausenlos literarische Sätze von sich gibt.“ (Reiner Stach)

Zum hundertsten Todestag von Franz Kafka in diesem Jahr, genauer gesagt am 3. Juni, hat die ARD eine opulente sechsteilige Reihe gedreht. Nichts von der Stange, wie bei vielen Fernsehproduktionen in Deutschland üblich, auch nicht einfach chronologisch, sondern mit thematischen Schwerpunkten und vielen Sprüngen zwischen den Zeitebenen und Perspektiven. Auch die ambivalente Rolle von Max Brod, der das Werk im Alleingang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, anstatt die Manuskripte Fachwissenschaftlern und Verlegern zu übergeben, wird angesprochen.

Dennoch bleibt die Figur des berühmten Prager Schriftstellers sehr künstlich, manieriert und befremdlich. Er spricht die ganze Zeit nur in druckreifen Zitaten und nicht wie ein Mensch, der in seinem Alltag, wie wir alle übrigens, eine Menge belanglose Oberflächlichkeiten von sich gibt. Da hat mir die dreibändige Biographie von Reiner Stach, die ich jedem nur ans Herz legen kann, auch wenn sie etwa zweitausend Seiten umfasst, sehr viel besser gefallen.

Ich habe Anfang der achtziger Jahre angefangen, mich mit Kafka zu beschäftigen. Alle Romane mehrfach gelesen, alles andere inklusive der Tagebücher und Briefe. Mein Abiturarbeit 1985 im Deutsch-Leistungskurs habe ich über Kafka geschrieben. Daher kann ich nicht beurteilen, wie die Serie auf Zuschauer wirkt, die nie etwas von ihm oder über ihn gelesen haben. Ich stelle es mir schwierig vor, in diese rätselhafte Welt der Prager Bohème einzutauchen.   

Ich muss in diesem Zusammenhang an einen Schulfreund denken, der ebenso begeistert war wie ich. 1986/87 waren wir dreimal in Prag, haben noch den morbiden Verfall dieser Stadt gesehen, der so gut zu Kafkas Werk passt. Gerade habe ich von einer Freundin, mit der ich 1994 in Prag war, eine Ansichtskarte bekommen. Sie schreibt die Stadt habe sich doch sehr verändert. Ich war zum achten und letzten Mal 2010 dort, da war die Stadt schon so bunt und amerikanisch wie Disneyland.

Besagter Freund wurde vor knapp zwanzig Jahren von Suhrkamp beauftragt, eine Kafka-Biographie zu schreiben. Zur selben Zeit schrieb ich meine Gandhi-Biographie für die gleiche Reihe. Der Verlag hat sich geweigert, sein Manuskript zu veröffentlichen. Über die Gründe wollte er nie sprechen. Er hat danach nie wieder versucht, ein Buch zu schreiben. Eine Tragödie von kafkaesken Dimensionen.

Zum „Kafkafranzl“ (Eckard Henscheid) hat jeder, der sich für Literatur interessiert, eine klare Meinung. Entweder ist man fasziniert oder entsetzt. Seine Schriften bieten ein weites Feld für Interpretationen. Für die einen überwiegt der psychologische und autobiographische Aspekt, für die anderen die Gesellschaftskritik (das isolierte Subjekt, das von einer anonymen Bürokratiemaschine zermalmt wird), man kann es satirisch lesen und als blanken Horror verstehen (v.a. Verwandlung, Strafkolonie).

Sein Leben ist voller rätselhafter und verstörender Elemente: der Vater ist ein cholerischer Despot, trotz abgeschlossenem Studium und Festanstellung lebt er in seinem Kinderzimmer, dem „Hauptquartier des Lärms“, so dass er nur nachts zum Schreiben kommt, als Jude und Vegetarier ein ewiger Außenseiter, seine Unfähigkeit zur Selbstvermarktung (im Internetzeitalter wäre er untergegangen), er überhäuft eine Frau, die er nur einmal getroffen hat, mit hunderten von Briefen (ein literarischer Stalker), hat aber erst am Ende, als er schon todkrank ist, eine Freundin. Vielleicht ist es das alles, neben der unbestrittenen Qualität seiner Werke, was ihn zu einem Schriftsteller macht, der bis heute unvergessen ist.  

Für mich ist Kafka wie LSD. Seine Texte verstärken die Gefühle und Gedanken. Ängstliche Menschen bekommen Angst, lustige Menschen fangen an zu lachen, nachdenkliche Menschen werden zu neuen Überlegungen angeregt, Philosophen beginnen zu philosophieren. Es lässt mich nicht los, aus diesen unruhigen Träumen erwacht man nicht mehr. Auch wenn inzwischen Jahre vergehen, bis ich wieder zu seinen Büchern greife.  

Mittwoch, 27. März 2024

Andy Bonetti: zu sexy für Instagram?

 

Blogstuff 935

Warum gibt es Flitzer nur im Fußballstadion, aber nicht in der Oper?

Kann sich noch jemand an diesen Theo-Lingen-Schlager erinnern? „Im Grunewald, im Grunewald / Da mache ich die Weiber kalt“.

Die „RKI Files“. Und schon hast du wieder die Corona-Deppen an der Hacke. Wann sterben denn endlich alle Geimpften?

Natürlich leben wir seit 2020 in einer Diktatur. Und seit dem Beginn des Ukrainekriegs hat Deutschland auf Kriegswirtschaft umgestellt.

Was ich in den USA gerne den Einheimischen erzähle: „In Italy we have white wine for breakfast“ oder „In Norway we say ‚Aioli‘ if something went wrong“. 

Man muss bei der AfD schon differenzieren: Da gibt es die Hellbraunen, die Mittelbraunen und die Dunkelbraunen.

Lagerfeld sagte einmal, wer Jogginghosen trage, habe die Kontrolle über sein Leben verloren. Ich bin längst einen Schritt weiter. Ich laufe den ganzen Tag in Unterhosen durchs Haus und gehe selbst bei schönem Wetter nicht vor die Tür.

In Wirklichkeit bringt mir mein Kammerdiener jeden Morgen eine gebügelte und vorgewärmte Jogginghose aus meiner eigenen Kollektion (nur echt mit der Goldborte) in meinen Ankleidesaal. Dazu trage ich Slipper aus Antilopenleder von Manolo Blahnik.

Ich werde nie vergessen, wo ich gewesen bin, als ich die Auswärtstrikots des DFB zum ersten Mal gesehen habe. Am Computer.

Auf dem Höhepunkt der Euphorie habe ich mir damals eine Harry-Potter-Brille ins Gesicht tätowieren lassen.

Ich glaube nicht an den Mond.

Die Müllmänner im Hunsrück sind wirklich Korinthenkacker. Sie haben zwar die gelbe Tonne geleert, aber die Bananenschale in die Einfahrt meiner Garage geworfen. Mach dich mal locker, Bro!

Fünfzig Gramm Eigenbedarf nach dem neuen Cannabisgesetz sind total lächerlich. Wenn ich mein Alphorn stopfe, brauche ich mindestens hundert Gramm für eine Füllung.

Die GDL bekommt endlich die 35-Stunden-Woche – in vier Jahren. Und auch nur auf persönlichen Antrag des Beschäftigten. Das lief damals bei der IG Metall ein bisschen fluffiger.

Vergessen Sie an Ostern nicht: Jesus wurde rechtskräftig verurteilt.

 

Montag, 25. März 2024

Hier kommt Bärbel

 

Blogstuff 934

Aufregung um die deutsche Fußballnationalmannschaft. Erst die Auswärtstrikots der Marke „Pretty in pink“ (wer sich darüber 2024 noch aufregt, muss Boomer oder AfD-Wähler sein – alles besser als die One-Love-Armbinde!), dann überbietet Nike beim Ausrüstervertrag auch noch Adidas. Selbst Politiker sind sich nicht zu blöd, um sich einzumischen (ausgerechnet Habeck – was für ein Abstieg). Aber nach dem Tor von Wirtz nach acht Sekunden gegen Frankreich ist die Kinderwelt der deutschen Fußballfans wieder in Ordnung.

Fun Fact: Götze hat das Siegtor im WM-Finale 2014 mit Nike-Schlappen geschossen.

Jetzt gibt es noch einen IS-Ableger aus der Provinz Kormoran. Wenn das so weiter geht, gründe ich meine eigene Terrororganisation und zünde die Bushaltestelle in Wichtelbach an. Vielleicht komme ich dann auch mal auf die Liste der Verdächtigen wie Selenskyj, Biden oder der Mossad. Warum traut man uns Deutschen eigentlich keinen Terroranschlag zu? Zu blöd? Zu harmlos? Zu unsportlich?

Imaginiertes Gespräch in einer Veganer-WG: „Ich bin Frutarier. Ich esse nur, was freiwillig von Bäumen und Büschen fällt. Ihr esst Industrieprodukte. Wann bist du zum letzten Mal geflogen? Wann hast du zum letzten Mal in einem Auto gesessen? Ich fahre noch nicht mal Fahrrad, weil auch Fahrräder Industrieprodukte sind. Ich gehe zu Fuß. Ohne Schuhe. Ihr macht mich krank! Und jetzt fahre ich mit meinem Porsche ins Steakhaus. Aus Protest gegen eure verlogene Generation!!!“

„Bärbel – Der Film“. Von Bonetti Media. Bärbel wohnt in Bärbelland, wo alle Frauen Bärbel heißen und mit ihren Kevins in Plastik-Cabrios zum Shoppen fahren. Das ist ihr eines Tages, sie ist inzwischen in den Wechseljahren (nicht zu verwechseln mit dem Jahreswechsel), zu blöd und sie fährt in die Realität. Natürlich nach Berlin. Barbie ist von den echten Menschen irritiert. Es gibt Arbeitnehmer, Fahrradfahrer, Bettler und Drogenhändler – also lauter gescheiterte Existenzen. Kevin entdeckt in Wilmersdorf das Patriarchat und fährt zurück ins Bärbelland, wo er allen Bärbels eine Mindestrente und die Vereinbarkeit und Beruf und Familie verspricht. Die Bärbels verstehen ihn nicht, denn sie haben weder Kinder noch Jobs. Dennoch fügen sie sich in ihr Schicksal und putzen fortan Bäder und Autos. Währenddessen lernt Bärbel in der realen Welt Greta Thunberg kennen und klebt sich spontan auf die nächstbeste Autobahn. Sie wird von der Spielzeugpolizei verhaftet, die schlimme Auswirkungen auf die Kinder fürchtet, die mit ihren Bärbelpuppen nicht den Klimawandel nachspielen sollen. Heinz Pralinski, der Erfinder von Bärbel, befreit sie aus den Fängen der Polizei und flieht mit ihr ins Bärbelland, wo Kevin inzwischen eine Schreckensherrschaft errichtet hat und mit dem Einmarsch ins Auenland droht. Aber dank der Cannabis-Legalisierung rauchen sie alle eine fette Bong und es gibt ein Happyend (in einer Nebenrolle: Karl Lauterbach, der das Inhalationsverfahren erklärt).

Samstag, 23. März 2024

Neulich in einem Wiener Beisl

 

A: Was war deine schlimmste Arbeit?

B: Leichenwäscher.

A: Das geht doch noch.

B: Wieso?

A: Ich war Lokalreporter.

B: Das ist doch ein schöner Beruf.

A: Hast du eine Ahnung. Um zwei Schilling die Zeile habe ich eine solchen Mist herauswürgen müssen.

B: Was für einen Mist?

A: Da sitzt du einen Vormittag in einem Altersheim, in dem ein Chor singt, dessen Mitglieder genauso alt wie die Insassen sind, und hinterher schreibst du was von einem „bunten Herbststrauß an Melodien“.

B: Ja, und?

A: Verstehst du nicht? Mein Leben lang wollte ich schreiben und dann muss ich diesen Rotz in die Maschine tippen. Und hinterher zur Redaktion bringen.

B: Leichenwaschen ist auch nicht schön.

A: Aber doch wenigstens gut bezahlt.

B: Naja, das schon.

A: Dieses namenlose Elend, wenn man schlechtgelaunt von einem drittklassigen Faschingsumzug berichten muss.

B: Aber …

A: Jetzt hör mir auf mit deinen Leichen. So wollte ich nicht leben.

B: Du brauchst jetzt einen Enzian. Herr Ober!

A: Man muss dieses Leben irgendwie hinter sich bringen.

B: Da hast du recht.

 

Freitag, 22. März 2024

Onkel Toms Hüte

 

Blogstuff 933

Die Siebziger waren besser als ihr Ruf. Es gab Melodie-Hupen im Auto. Ich kannte einen, der auf seiner Stoßstange Lautsprecher montiert hatte und über Mikro Sprüche wie „Hier spricht die Polizei. Fahren Sie bitte rechts ran!“ bringen konnte. Mein Vater hatte wie Kojak ein Blaulicht, dass man aufs Autodach stellen konnte. Leider ist inzwischen alles verboten.

18:30 Uhr. Er stand seit einer Stunde in einer Querstraße, nicht weit von seinem Haus entfernt. Dort warteten seine Frau, die drei Kinder, der Hund, die quietschende Tür, die Steuererklärung und das Altglas, das er noch wegbringen sollte, auf ihn. Im Radio lief „Mad World“ von Gary Jules.

Ich habe ein tausendteiliges Puzzle der japanischen Flagge gekauft. Das entspannt total.

Tina Turner hat mich in meiner Jugend schwer enttäuscht. „I’m your private banker, a banker for money.” Damals war die Frau schon zu kommerziell.

Liste der Länder nach Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – Wikipedia

Zum ersten Mal wurde eine Schweineniere in einen Menschen transplantiert. Meine Nieren sind aus dem 3D-Drucker. Darüber spricht niemand.

In Frankreich geht in diesem Jahr ein Atomkraftwerk ans Netz, an dem über zehn Jahre gebaut wurde und das 13 Milliarden Euro gekostet hat. Doppelt so viel wie der Berliner Flughafen. Würden wir in Deutschland komplett auf die Stromversorgung mit Atomkraft setzen, bräuchten wir hundert Kraftwerke. Macht 1300 Milliarden. Wer hat das Geld, wenn man als Staat keine Schulden machen darf? Und die Privatwirtschaft, der von Helmut Kohl in den Neunzigern die Energieversorgung übertragen wurde, winkt ab. Zu teuer, nicht zu versichern.

Warum heißt es „Freie Wähler“ und nicht „Freie Wähler*innen“?

Griechen und Römer hatten schon Sandalen, aber keine weißen Socken. Diese Kombination haben die Deutschen erfunden.

Du warst früher zur Einschulung bereit, wenn du allein den Strohhalm in die Capri-Sonne stecken konntest.

Meine Mutter war Putzfrau. Sie hat um halb sechs das Haus verlassen. Wir Kinder haben uns das Frühstück gemacht und sind dann zur Schule gelaufen. Auto hatten wir sowieso nicht. Ich habe mit einem Jahr gelernt, mir selbst die Windeln zu wechseln. Okay, nur Spaß. Wir sind steinreich. Unsere Cornflakes waren von Gucci. Mit Diamantstaub überzogen.

Warum gibt es in Supermärkten zwanzig Sorten Wasser? Zu unterschiedlichen Preisen?

Mittwoch, 20. März 2024

Die perfekte Anmache


Sie wissen es längst: Bonetti weiß alles, Bonetti kann alles. Die Antwort auf alle Fragen liegt in Wichtelbach. Aber eine wunderschöne Frau anmachen, die Ihnen unerreichbar erscheint? Nicht verzweifeln. Lesen und lernen. In vier einfachen Schritten kommen Sie zum Erfolg. Vertrauen Sie dem Meister.

1.     Der coole Spruch

„Fährst du auch mit diesem Bus?“

Wichtig ist: Stelle eine Frage, die die Frau immer mit Ja beantwortet. Das nennt man Psychologie.

2.     Sex sells

„Ich habe ein Gehänge wie ein Shetland-Pony“.

 „Man nennt mich auch die Wilmersdorfer Fleischpeitsche.“

Es hilft, wenn man in dieser Phase eine 500gr-Salami (ungeschnitten) in der Hose hat.

3.     Bildung

„Meinen Bachelor in ozeanischer Botanik und Nuklearhomöopathie habe ich in Saarbrücken gemacht.“

Frauen mögen gebildete Männer. Tragen Sie eine Sonnenbrille, da Brillenträger immer distinguiert wirken.

4.     Reichtum

Mit diesem Thema machen Sie den Sack zu.

„Ich habe das Sammelgebiet West-Berlin von 1949 bis 1990 komplett in meiner Briefmarkensammlung.“

Frauen wissen grundsätzlich gar nichts, weil sie sich nur für Handtaschen und Nagellack interessieren. Daher realisieren sie auch nicht, dass dieses Sammelgebiet ohne die sündhaft teuren Jahrgänge 1947 und 1948 praktisch wertlos ist.  

 

Dienstag, 19. März 2024

Bonetti‘s Bestsellerliste 2024

 

Dennis Flechthut: Gold gab ich für Eisen

2036. Olympische Spiele in Cardiff. Darts und Snooker sind endlich olympische Disziplinen. In Berlin enthüllt Bundesinnenminister Höcke zu Ehren des hundertjährigen Jubiläums der Spiele in Berlin ein Hitler-Denkmal und schiebt zur Feier des Tages weitere zehntausend Grünen-Wähler nach Ghana ab. Während dieser Säuberungen in Deutschland präpariert ein BND-Agent die Goldmedaillen in Wales mit einem Kontaktgift, weil sowieso kein deutscher Athlet Chancen aufs Treppchen hat. Aber dann kommt ein Wirbelsturm, der direkt auf Cardiff zurast. Jane muss sich entscheiden. „Das Geheimnis des Autors: Er schreibt, ohne vorher darüber nachzudenken.“ (Frau im Spiegel)

Annegret Sumpfkiesel-Haubentaucher: Trockenschwimmerin

Ein Baumarktleiter erschießt seine Frau, legt sie in die Badewanne und wirft einen Föhn hinein. Die non-binäre sudanesische Kommissarin wird misstrauisch, weil kein Wasser in der Wanne ist. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Putin besetzt die Färöer-Inseln, Elon Musk steigt in die Lebensmittelindustrie ein. Twix heißt wieder Raider, Kinderschokolade heißt jetzt X Æ A-12-Schokolade und Ende 2025 wird der erste Mars-Riegel auf den roten Planeten geschickt. Die Suche nach der Wahrheit führt ihn nach Oslo, in ein Geschäft für Anglerbedarf. Im Kern geht es in diesem Kriminalroman um das Streben nach Glück, die Suche nach dem Sinn und wie man sich selbst an einer Bushaltestelle findet. Bewegend, poetisch und schon jetzt ein Jahrhundertwerk. „Ein unvergesslicher Sommer in Cornwall. Ein romantisches Cottage am Meer, tagsüber Sonnenmilch und Gin Tonic, nachts die Sterne zählen und von einem Bausparvertrag träumen.“ (Ontario Times)  

Jean Baptiste Krautwurst: Roulette – Für das Beste im Mann

In Melanies Leben ist alles perfekt. Ihre luxuriöse Wohnung, die elegante Frisur, die teuren Hosenanzüge und sogar Beziehungsperson Erwin. Aber dann beginnt sie, Porzellanenten in verschiedenen Nanu-Nana-Läden zu stehlen, um die innere Leere zu füllen. Als sie von einem Rentner auf frischer Tat ertappt wird, flieht sie aus der Stadt und beginnt in Bottrop ein neues Leben. Aber bald darauf stiehlt sie die nächste Ente. Warum gibt es überall Nanu-Nana-Läden? Sie macht eine Therapie und lernt, kleine Tiere aus Luftballons zu machen. Warmherzig, klug und anrührend erzählt der Autor vom Wert der Kleptomanie, der Magie des Sammelns und der verbindenden Kraft von Porzellanenten. „Bewegend. So bewegend, dass einem schlecht davon wird.“ (Gütersloh Examiner)

Heinz Pralinski: Hut ohne doppelten Boden

Eine einzige Enttäuschung. Nach fünfzig Ablehnungen im Eigenverlag erschienen. Fotokopiert und mit dem Schnellhefter gebunden. Nach siebenhundert Seiten weiß man noch nicht mal, um was es überhaupt geht. Ständig wechseln die Hauptpersonen. Das Buch macht den Eindruck, als hätte dieser Dilettant wahllos und im betrunkenen Zustand Schnipsel aus dem Internet zusammengefügt. „Pralinski hat versucht, den großen Bonetti nachzuahmen. Offensichtlich ist er unter dem Druck zerbrochen.“ (Barbara Schöneberger)